04.11.2017 Breisgau-Coursing Freiburg

Nach den entsetzlichen Läufen in Landstuhl sollte Ecsy noch einmal kurz vor Jahresende Gelegenheit haben, das Hasi anständig zu fangen. Also haben wir uns Richtung Süden in Bewegung gesetzt...

Von 7 gemeldeten Hündinnen waren 6 da, sehr mager, und wenn man Ambitionen hat, auf die EM zu fahren, müsste man sicher zurückziehen, weil man sich mit sowas ja den Durchschnitt versaut. Aber die Idee, nach Dänemark zu fahren, behagt mir immer noch nicht.

Zwei Hündinnen aus Deutschland, zwei aus der Schweiz und zwei aus Frankreich waren vertreten, und ich war sehr froh, dass Ecsy in beiden Läufen mit der vergleichbar starken Kahlan (Silverhawk's Z-ing The Clouds On Fire) laufen durfte, die Damen aus Frankreich hatten wir ja schon in Landstuhl, das musste ich nicht noch mal haben, es reichte schon, jedesmal darauf warten zu müssen, bis diese Hündinen im Ziel jeweils endlich eingefangen wurden. Auch Whippets können angeblich einen gewissen Grundgehorsam lernen...

Der erste Parcours wurde glücklicherweise nach zahlreichen Stürzen bei den großen Rassen vor Beginn der Whippetläufe ein klein wenig entschärft, aber gefallen hat er mir immer noch nicht. Die Hunde waren quasi gezwungen, immer wieder über das Seil zu laufen, der Hase wurde immer wieder im Feld abgelegt und wieder angezogen, ohne Rücksicht darauf, ob gerade ein Hund darauf stand oder gar hineingebissen hatte... Winkel, die nicht mal eine Feldmaus so laufen würde, geschweige denn ein Kaninchen oder gar Hase, ja, es sah schon spektakulär aus, was das Team Belfort da hingesteckt hatte, aber schonend im Bezug auf die Gesundheit der Hunde war es ganz sicher nicht. Man muss nicht mit Gewalt versuchen, 1000 Meter Seil auf einer kleinen Wiese unterzubringen, und ich habe schon viele interessante Parcoure mit kürzeren Strecken gesehen, bei denen keine Hunde zu Schaden kamen.

Im ersten Durchgang hatten die beiden deutschen Hündinnen übrigens eine erstaunlich hohe Differenz bei der Bewertung durch den Richter 1 verglichen mit Richter 2.
 
Wer die jeweilige Richter waren, entzieht sich meiner Kenntnis, ist mir ehrlich gesagt auch egal, ich fand diesen Umstand nur kurios, weil diese Differenz weder bei den Rüden noch bei der nationalen Klasse irgendwo so ausgeprägt war.

Ecsy war nun also mit 2 Punkten Rückstand auf Kahlan mit Keep on Running Good Day Sunshine auf Platz 2, und ich hoffte sehr, dass wir nun nicht die noch schwächere Honey als Laufpartner bekamen, aber wie schon oben beschrieben hatte der Coursing-Gott ein Einsehen und wir gingen noch einmal mit Kahlan an den Start.

Wie üblich ging es nun diesen Extrem-Zickzack-Parcours rückwärts, und Ecsy packte die Halli-Galli-Drecksau-Party-Laufmethode aus. Sehr beeindruckend, vor allem der zweite Überschlag, den sie in der hinteren Ecke offensichtlich nach einem Hasenkontakt durchführte (und der ihr letztendlich eine Muskelverletzung einbrachte, an der wir ein paar Monate laborieren werden). Die Richter honorierten das mit der besten Bewertung bei den Hündinnen, und so holte Ecsy nicht nur die zwei Punkte aus dem ersten Lauf auf, sondern hatten noch 2 zusätzliche Punkte mehr auf der Schlussrechnung.

Platz 1, CACC, und ein paar Wochen Leinenzwang. Es ist schon klar, auf was ich eher verzichtet hätte, oder?